Herzrhythmusstörungen

Die Symptome von Patienten mit Herzrhythmusstörungen sind vielseitig und reichen von völliger Beschwerdefreiheit bis zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität. Bei (lebens-)bedrohlichen Herzrhythmusstörungen kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Mit einer ausführlichen Untersuchung und modernen diagnostischen Hilfsmitteln können wir Herzrhythmusstörungen diagnostizieren und dann die passende Therapie einleiten. Diese reicht von einer medikamentösen Versorgung bis hin zu einer Verödung bzw. Ablation (schnelle Herzrhythmusstörungen) oder Implantation eines Herzschrittmachers (langsame Herzrhythmusstörungen). Wir begleiten Sie bei der Diagnostik (Langzeit-EKG, Eventrecorder) sowie einer etwaig nötigen werdenden Therapie (Kardioversion, Ablation, Telemonitoring und Schrittmacherimplantation/kontrolle). Für eine optimale Versorgung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen arbeiten wir ambulant sowie stationär mit renommierten Zentren und Spezialisten zusammen.

Erweiterte Diagnostik von Herzrhythmusstörungen

Kommt es zu Herzrhythmusstörungen, die selten auftreten und sich einer Diagnostik  durch eine EKG Aufzeichnung entziehen gibt es mehrere Möglichkeiten durch eine Intensivierung der Diagnostik doch noch Klarheit zu schaffen. Hier können wir Ihnen sogenannte (nicht-implantierbare) Eventrecorder oder Rhythmuskarten anzubieten, die teilweise über mehr als 30 Tage eine EKG Diagnostik erlauben. Kam es zu einem Schlaganfall unklarer Ursache oder zu immerwieder auftretenden Ohnmachtsanfällen unklarer Ursache, so kann bieten wir auch die einfache, ambulante Implantation eines Eventrecorder an. Diese sind etwas kleiner als mini-USB Sticks und werden unter die Haut mit einem minimalen Schnitt (ca. 5mm) implantiert. Diese Eventrecorder werden dann durch telemedizinische „Fern-„Kontrolle täglich von uns überprüft. Treten Rhythmusstörungen auf,werden Sie von uns kontaktiert und eine Behandlung kann eingeleitet werden.

ELEKTROPHYSIOLOGISCHE UNTERSUCHUNG (EPU)

Treten Herzrhythmusstörungen in Abständen auf, die eine eindeutige Diagnose auch mittels erweiterter Diagnostik kaum möglich machen, während ihres Auftretens aber zu stärksten Symptomen, wie unklarer Ohnmachtszustände oder extremen Herzrasen führen, so kann die elektrophysiologische Untersuchung Klarheit bringen. Auch zur Einschätzung der „Gefährlichkeit“ von unklaren Herzrhythmusstörungen kann die elektrophysiologische Untersuchung helfen. Dabei werden mehrere Katheter über eine Vene in der Leiste bis ins Herz vorgeführt, dem Blutstrom folgend. Der Eingriff findet in einer sogenannten Analgosedierung statt, dabei Atmen die Patienten selbstständig, bekommen aber von dem Eingriff nichts mit. Durch verschiedene Stimulationsmanöver kann dann versucht werden, die Rhythmusstörung auszulösen sowie eine eindeutige Zuordnung durchzuführen.  Meist kann dann in gleicher Sitzung eine Verödung (Ablation), also Behandlung der Rhythmusstörung durchgeführt werden.

Ablation

Durch eine Katheter Ablation kann eine Herzrhythmusstörung dauerhaft beseitigt werden. Hierbei werden Herzmuskelzellen, die für die Rhythmusstörung verantwortlich sind verödet. Dies wurde entweder durch „Hitze“ (Radiofreuquenz), „Kälte“ (Cryoablation) oder neuerding durch die sogenannten moderne „Elektroporation“ (Pulsed field ablation) erreicht. Die Ablationskatheter (Verödungskatheter) werden über eine Vene in der Leiste bis ins Herz vorgeführt, dem Blutstrom folgend. Der Eingriff findet in einer sogenannten Analgosedierung statt, dabei Atmen die Patienten selbstständig, bekommen aber von dem Eingriff nichts mit. Die Darstellung der Katheter erfolgt in einem sogenannten 3D Map, so dass eine exakte und annähernd röntgenstrahlenfreie Ablation durchgeführt werden kann. In manchen Fällen kann sogar komplett auf die Verwendung von Röntgenstrahlen verzichtet werden. Im Rahmen der Ablation wird zusätzlich eine anatomische und elektrische Karte des Herzens erstellt, so dass die Rhythmusstörung nicht nur genau detektiert, sonder auch passgenau behandelt werden können.

Vorhofflimmern

Bei Vorhofflimmern handelt es sich um die Häufigste Herzrhythmusstörung beim Menschen. Meist wird durch vereinfacht gesagt „elektrische“ Querschläger aus den Lungenvenen der normale Herzrhythmus „durcheinander“ gebracht, so dass dann eine chaotische, und regelmäßige und meist schnelle elektrische Entladung der Herzmuskelzellen Vorhofflimmern auftritt. Durch die Verödung der Muskelzellen wird eine Barriere entwickelt, über die die ungewollten elektrischen Querschläger aus den Lungenvenen nicht mehr in den linken Vorhof gelangen können, diesen Eingriff nennt man  Pulmonalvenenisolation. Bei anfallsartigem (paroxysmalem) Vorhofflimmern kann so durch eine Ablation in ca. 75-80% der Fälle die Rhythmusstörung dauerhaft beseitigt werden. Bei anhaltendem (persistierendem) Vorhofflimmern muss häufig noch zusätzlich eine Ablation im Bereich des Vorhofs vorgenommen werden (neben der Pulmonalvenenisolation), auch so können gute Erfolgschancen erzielt werden.

Ventrikuläre rhythmusstörungen

Bei ventrikulären Rhythmusstörungen handelt es sich um Rhythmusstörungen aus den „Hauptkammern“, den Ventrikeln. Ursächlich können vereinzelte Herzmuskelzellen sein, die Rhythmusstörungen wie Extrasystolen generieren. Es können aber auch strukturelle Veränderungen am Herzmuskel z.B. nach Herzmuskelentzündung oder Herzinfarkt für das auftreten von anhaltenden ventrikulären Tachykardien verantwortlich sein. Diese anhaltenden ventrikulären Tachykardien können sehr gefährlich sein und sollten unbedingt therapiert werden. Neben der medikamentösen Therapie kann auch hier die Ablation hilfreich in der dauerhaften Behandlung sein.